Nicht erst seit der Wirtschaftskrise ist das Sparen ein Begriff, der die Menschen bewegt. Was soll mit dem überschüssigen Kapital gemacht werden? Wie können Sie möglichst effektiv Geld auf die Seite legen? Was macht eine gute Vorsorge aus? Wollen Sie ein flexibles oder ein starres Finanzprodukt? Viele Fragen und mindestens ebenso viele Antworten. Wertpapiere, Bausparen, Immobilien und noch vieles mehr. Verbraucher sehen sich stets mit Problemen konfrontiert. Wir wollen in diesem Ratgeber auf eine besondere Form der Geldanlage eingehen – das goldene Sparbuch.
Das Sparbuch – der Klassiker der Geldanlage
Zuerst klären wir den Überbegriff des Produktes. Hierbei handelt es sich um den Klassiker der Geldanlage. Viele Generationen von Verbrauchern haben ihr Geld schon diesem Produkt anvertraut. Jede Bank verfügt dahingehend über entsprechende Lösungen und Angebote. Es wird vor allem damit geworben, dass es sich um eine besonders sichere Geldanlage handelt. Außerdem es ist zumeist befreit von Gebühren.
Doch die Angebote variieren und sind zumeist nicht sonderlich attraktiv. Es muss oft eine Mindesteinlage vorherrschen, die Rahmenbedingungen richten sich nach verschiedenen Faktoren, etwa auch nach dem Alter, und auf das Geld haben Kunden nicht immer Zugriff. Bis 1.500 € sind Abhebungen möglich, darüber muss zumeist drei Monate im Voraus gekündigt werden. Experten weisen deshalb darauf hin, dass das Sparkonto für den Notgroschen geeignet ist, mehr jedoch nicht. Die Zinssätze liegen in der Regel bei 0,5 bis 2 Prozent, Stand Anfang 2014. Sie können also im besten Fall die Inflation abfangen, mehr jedoch nicht.
Was ist ein Goldenes Sparbuch?
Wie bei jedem Finanzprodukt üblich, ist es schwierig verallgemeinernde Aussagen zu treffen. Gewiss gibt es einige Faktoren, die das Produkt bestimmen, welche wir Ihnen bereits vorgestellt haben, es existieren jedoch viele weitere Unterformen. Eines davon ist das Goldene Sparbuch. Der bedeutungsgeschwängerte Name klingt aufregend, allerdings ist dahinter nicht viel Magie verborgen. Viele Experten würden diesen Begriff als Werbemasche abtun, wir versuchen jedoch der Sache auf den Grund zu gehen.
Viele Banken, etwa die Sparkasse, bieten ein goldenes Sparbuch an. Privatkunden werden allerdings auf unterschiedliche Art und Weise angesprochen. Das eine Institut spricht davon, dass ein Notgroschen angelegt werden soll. Das nächste Institut weist darauf hin, dass diese Form des Sparens besonders dafür geeignet ist, wenn ein konkretes Sparziel vorliegt. Im Endeffekt sind die Vorteile zum herkömmlichen Sparkonto nicht klar zu erkennen. Es ist also praktisch ein Sparbuch, das teilweise besondere Konditionen bietet, und damit als goldenes Sparbuch vermarktet wird.
Welche Konditionen werden beim Anlegen geboten?
Hauptaugenmerk soll freilich auf die Rahmenbedingungen gelegt werden. Was die Zinssätze anbelangt, haben wir Ihnen bereits einen Vergleichswert geliefert. Bei dieser scheinbar besonderen Form des Sparens werden nur unwesentlich höhere Zinssätze für das Sparen geboten. Wenn Sie im Internet Produkte vergleichen, werden Sie ebenfalls schnell zu diesem Schluss kommen. Allerdings gibt es Unterschiede in den Rahmenbedingungen. Einige Banken verweisen darauf, dass keine fixe Laufzeit gefordert wird. Sie legen das Geld also nicht gezielt auf vier oder sechs Jahre auf Konten an.
Des Weiteren wird zumeist kein Mindestanlagebetrag bzw. ein sehr niedriger Mindestanlagebetrag gefordert. Nun stellt sich die Frage nach der Sicherheit. Auch hier können wir Sie beruhigen. Natürlich greift die gesetzliche Einlagensicherung, die bei 100.000 Euro liegt, egal ob Privatkunden oder Firmenkunden. Viele Banken werben außerdem damit, dass sowohl Zeitpunkt als auch Höhe der Einzahlungen frei wählbar sind. Es empfiehlt sich beispielsweise einen Dauerauftrag einzurichten, sodass die Summe für die Einzahlung automatisch von Ihrem Girokonto auf das Sparkonto überwiesen wird. Üblicherweise können Sie außerdem auf bis zu 2.000 Euro jederzeit im Monat zugreifen, soll es mehr sein, muss das Konto gekündigt werden.
Welche Besonderheiten gibt es?
Die meisten Banken bewerben dieses besondere Produkt damit, dass eine Basisverzinsung geboten wird, die mit dem zusätzlichen Service der Zinsprämie ausgestattet ist. Hierbei unterscheiden sich die Angebote jedoch sehr stark. Ein Beispiel: Sie erhalten als Basisverzinsung 0,5 Prozent, was nicht sonderlich attraktiv ist. Nun hängt es davon ab, wie lange Sie Ihr Geld anlegen wollen. Bei einer Laufzeit über zwei Jahren können Sie unter Umständen eine Prämie von 350 Prozent erhalten, hier sind wir bei 2,75 Prozent Zinsen angelangt, was durchaus attraktiv ist, vor allem dann, wenn die aktuelle Zinslage betrachtet wird. Das Produkt ist außerdem modern angelegt. Heutzutage können Sie Kontostände bequem per Online-Banking abfragen.
Kurz und knapp
- kaum ein Unterschied zum herkömmlichen Sparkonto
- (in der Regel) keine Mindesteinlage
- (in der Regel) keine feste Laufzeit
- variable Einzahlungen möglich
- bessere Zinsen dank Zinsprämien
Für wen ist das Produkt zu empfehlen?
Das Sparkonto in jeglicher Form genießt unter Experten einen eher zweifelhaften Ruf. Es ist ein sicheres Produkt, wie schon erwähnt, liegt darin aber auch die Krux begraben. Sichere Produkte implizieren, dass zumeist nur sehr wenig Rendite dabei rumkommt. Wie das in diesem Artikel vorgestellte Produkt zeigt, ist das prinzipiell auch zutreffend. Natürlich finden sich auch Produkte, die ein geringes Risiko und dennoch eine gute Rendite bieten.
Die Zielgruppe sind vor allem mittelständische und darunter befindliche Privatkunden, die höchste Sicherheit als Priorität aussprechen. Seit der Finanzkrise ist für viele Verbraucher das Vertrauen gebrochen. Spekulative Produkte an der Börse haben ihren Reiz verloren. Wer keine Ahnung davon hat, sollte auch die Finger davon lassen. Wenn Sie diese Einstellung teilen und mit einer kleinen Rendite leben können, dann ist dieses Produkt eine sehr gute Wahl. Sie werden damit kein Vermögen anhäufen, sondern gemächlich auf ein mittelfristiges Ziel hin sparen.
Wie bekommen Sie ein Goldenes Sparbuch?
Bedingt durch den Namen des Produktes mag die Meinung aufkommen, dass besondere Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um ein goldenes Sparbuch in Anspruch nehmen zu können. Dem ist jedoch nicht so. Informieren Sie sich zuvor, ob die Bank, der Sie Ihr Vertrauen schenken, dieses Produkt im Portfolio hat. Anschließend empfehlen wir ein Beratungsgespräch, da die Konditionen mitunter stark schwanken. Sie können somit in einer persönlichen und vertrauensvollen Atmosphäre abklären, welche Vorteile für Sie anzutreffen sind.
Einige Beispiele für Anbieter von goldenen Sparbüchern:
https://www.ostsaechsische-sparkasse-dresden.de/
Die Eröffnung lässt sich jedoch auch spielend einfach über das Internet vornehmen. Verfügen Sie bereits über ein Konto mit Online-Banking-Zugriff, können Sie ein Online-Formular ausfüllen, das eine Kontoeröffnung zulässt. Ist dies nicht der Fall, können Sie zwar trotzdem online aktiv werden, müssen jedoch Formulare ausdrucken, ausfüllen und abschicken. Auch eine Identifikation muss erfolgen.
Beachten Sie auch unseren aktuellen Ratgeber: Tagesgeld im Ausland – Schweiz, Österreich und Lichtenstein